CHRONIK

Am Anfang der DJK-Geschichte steht einfach nur ein Fußball. Diesen Ball hatte die Landjugend als ersten Preis – nicht beim Fußball, sondern bei einem Theaterwettbewerb – gewonnen.

Eine weitere treibende Kraft für die Gründung der DJK waren die vielen fußballbegeisterten, jungen Männer der Gemeinde. Diese waren bereits beim 1951 aufgelösten FC Ottenhofen oder bei anderen umliegenden Vereinen aktiv und drängten „auf den Rasen“.

Doch wie gründet man einen Fußballverein?

DIE GRÜNDUNG

Die DJK Ottenhofen wurde am 7. Juli 1956 in der „Kantine“ Spatenbräu in Ottenhofen, damals gegenüber der heutigen Schlossgaststätte gelegen, gegründet. Pfarrer Leonhard Dietmayer hatte alle interessierten Burschen zur Gründungsversammlung eingeladen. In Bayern waren DJK-Vereine bis dato eher unbekannt, doch Pfarrer Dietmayer kannte diese Vereinsform bereits aus dem Norden der Republik. Mit ihm war Hans Lins, der Vorsitzende des DJK-Diözesanverbandes, nach Ottenhofen gekommen, um Anregungen zu geben. Der Vereinsrahmen „D eutsche J ugend K raft“ war damit gewählt.

Die erste Vorstandschaft war schnell gefunden: Erster DJK-Vorsitzender wurde Karl Greckl, sein Stellvertreter Matthias Holbinger. Als Schriftführer wurde Horst Neugebauer und als Kassier Anton Holbinger gewählt. Die Gründungsversammlung entschied sich für „Gelb – Schwarz“ als Vereinsfarben. Die fehlenden Tornetze und Dressen spendierte die Katholische Landjugend unter der Führung von Josef Kern. Die „Fußballwiese“, wurde von der Gemeinde zur Verfügung gestellt und von den Aktiven möglichst bespielbar gemacht. Die Lage des Fußballplatzes war mehr oder weniger Zufall. Die Gemeinde hatte die Wiese im Tausch vom letzten Schlossbesitzer Brenner erhalten. Dieser Platz war übrigens auch schon Spielort des FC Ottenhofen.

DIE ERSTEN JAHRE

Endlich war es soweit! Das erste Spiel fand am 15. August 1956 gegen Kolping Markt Schwaben statt.
Das folgende Jahr wurden nur Freundschaftsspiele ausgetragen,ehe die DJK-Elf ab August 1957 in der C-Klasse Gruppe Erding um Punkte kämpfte.
Die erste Spielzeit beendete die DJK-Elf auf dem 4. Platz und der erste Pokal wurde, überraschendbei den Falken in Markt Schwaben, gewonnen.
Der Verein zählte 48 Mitglieder.

Im zweiten Jahr 58/59 wurde die Mannschaft mit 33:7 Punkten und 70:33 Toren Meister und stieg direkt auf.
Allerdings in der folgenden Saison auch gleich wieder ab. Bereits in der nächsten Saison 60/61 gelang der Wiederaufstieg durch einen 1:0-Sieg gegen Hörgersdorf in einem Entscheidungsspiel. Leider konnte die Klasse erneut nicht gehalten werden und man musste wieder absteigen.
Von 1963 bis 1983 spielte die erste Mannschaft dann in der C-Klasse.

IN DEN 60ERN

Eine weitere Vereinssternstunde fand 1963 statt. Die erste Jugendmannschaft wurde von Johann Hötscher und Walter Bernhard ins Leben gerufen. Ein Jahr später folgte umgehend eine Schülermannschaft. Die damaligen Rahmenbedingungen sind erwähnenswert:

Die alte Wirtschaft bzw. Kantine diente als Umkleidekabine, nachdem am Sportplatz keine Möglichkeit vorhanden war. Der Schiedsrichter zog sich im Notfall schon mal im Schlafzimmer der Wirtin um und wurde oftmals in Naturalien bezahlt. Gängiger Tarif pro Spiel: Zwei bis drei Eier. Zum Sportplatz ging man natürlich zu Fuß. Als Dusche stand nach dem Spiel ein Wassereimer mit Bürste bereit, den man brüderlich teilte. Die ersten „Rasenmäher“ waren die Spieler selbst, die sich abends nach einem langen Arbeitstag trafen und den Platz mit der Sense stutzten. Erst später wurde das Spielfeld von einem Bauern gemäht und für Auswärtsspiele konnte tatsächlich der alte Postbus mit Anhänger gemietet werden.

Um die Rahmenbedingungen für die mittlerweile 166 Mitglieder zu verbessern wurde die DJK 1969 ins Vereinsregister beim Amtsgericht Erding eingetragen. Für die geplanten Baumaßnahmen waren so öffentliche Fördermittel zugänglich.

IN DEN 70ERN

1970 fiel der Startschuss und man nahm gemeinsam das Sportheim und den Sportplatz baulich in Angriff. Am Pfingstsonntag ein Jahr später konnte die Einweihung mit der ganzen Gemeinde gefeiert werden. Die Festredner, u. a. Bürgermeister Vogl und DJK-Chef Kraft, lobten speziell den Kameradschaftssinn. Der Bauleiter Andreas Lippacher konnte dies auch mit 4.000 freiwillig und unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden eindrucksvoll belegen. Pfarrer Bösing segnete das neue DJK-Heim.

Der Geräteschuppen, ein gemeinschaftliches Projekt mit der Frühschoppen AG, wurde 1973 fertig gestellt. 1978 folgte die Terrasse vor dem Sportheim. Ab 1979 verfügte die DJK über ein Flutlicht, zwei Jahre später wurde der Hartplatz (im Fachjargon „Rote Erde“ genannt) fertig gestellt.

Bis 1972 war aktiver Sport in der DJK nur in Form von Fußball möglich. Nach der Gründung einer Damengymnastikabteilung durch Renate Bernhard ändert sich dies. Anfänglich nutzten die Damen den Pfarrsaal für ihren Sport. Anschließend diente, bis zum Bau der Mehrzweckhalle, die Pausenhalle der Grundschule als Sportanlage. Ebenfalls 1972 wird Hans Kraft Ehrenvorsitzender des Vereins.

Auf Anregung von Walter Oberhuber und Willi Ostermeier wird 1979 eine AH-Mannschaft gebildet.

IN DEN 80ERN

Der Verein wuchs stetig, 1981 betrug die Mitgliederzahl bereits 312.

Die erste Fußballmannschaft konnte 1983, nach 20 Jahren C-Klassenzugehörigkeit und durch einen Sieg im Elfmeterschießen über BSG Markt Schwaben, wieder in die B-Klasse aufsteigen. 1985 musste die Elf leider zurück in die C-Klasse. Willi Ostermeier gründete eine Herren-Gymnastikgruppe, die er bis zum Ende der 80iger führt. Diese Gruppe übernimmt Dieter Effkemann bis Mitte der 90iger. Das mittlerweile zu kleine Sportheim wurde 1985 aufgestockt. Der so geschaffene Saal bietet bis heute das Heim für verschiedenste Veranstaltungen, die nicht nur die DJK gestaltet.

Ein erneutes Entscheidungsspiel, das nach einem dramatischen Spielverlauf im Elfmeterschießen gewonnen wird, sorgt 1986 für den Wiederaufstieg der ersten Elf in die B-Klasse als Meister. Auch ein zeitgleicher Hochzeitstermin hält die DJK nicht auf, weil selbst der Bräutigam persönlich aufläuft. Seit 1986 spielt die erste Elf der DJK in der B-Klasse, der heutigen Kreisklasse, oder höher.

Ab 1986 konnten sich auch Mädchen sportlich in der DJK betätigen, weil Manuela Rappold eine Mädchenturngruppe gründete. Durch den Gemeindebau der Josef-Vogl-Halle und die daraus resultierenden Nutzungsmöglichkeiten, entstanden in den folgenden Jahren weitere Sparten in der DJK, die das Vereinsleben bis heute bereichern.

1987 wurde die zweite DJK-Mannschaft Meister der B-Klassenreserven.

IN DEN 90ERN

1990 zählte die DJK beachtliche 456 Mitglieder und Frau Meixner gründete die Gruppen Wirbelsäulengymnastik und Mädchenturnen von 6 – 12 Jahren. Im gleichen Jahr steigt die AH-Mannschaft in die A-Klasse auf. 1991 wird das DJK-Stockschützenturnier ins Leben gerufen. 20 Moarschaften aus der Gemeinde nehmen daran teil und sehen die Favoriten erwartungsgemäß gewinnen. Die Titelverteidigung der Frühschoppen AG gelingt im folgenden Jahr aber nicht und der Pokal wandert zum Krieger- und Soldatenverein. Bis heute ist die Trophäe jährlich hart umkämpft. Es entsteht die Sparte „Mutter- und Kind-Turnen“, die unter Birgit Lübke und Silvia Hallack geführt wird. Die Freizeitkicker treten der DJK bei.

Der neue Sportplatz wird, wiederum nach großartigen Eigenleistungen, am 19.07.1992 mit Spielen aller DJK-Mannschaften und einem Festgottesdienst eingeweiht.

Einen der größten sportlichen Erfolge der Vereinsgeschichte feiert die DJK in 1994. Die erste Mannschaft steigt als Meister in die A-Klasse, die heutige Kreisliga, auf. Die Klasse kann Jahre gehalten werden, obwohl im Vergleich zu Ligakonkurrenten keine Zahlungen an Spieler für die sportliche Betätigung fließen. Eine wesentliche Grundlage dafür bildet unverändert die gute Kameradschaft in den DJK-Reihen.

Die DJK erhält ab 1990 und bis heute zahlreiche neue Sparten und bereits bestehende Sparten werden weiter angeboten. Diese bereichern das Sportangebot und das Vereinsleben deutlich:

Andrea Kretschmar belebt das Mutter- und Kind-Turnen wieder und stellt zusätzlich das Kinderturnen auf die Beine. Frau Brigitte Ertl beginnt mit Aerobic. Step-Aerobic mit Frau Monika Oberberger folgt. Eine Seniorengruppe um Frau Meixner bildet sich. Badminton mit Iris Haun und Ludwig Heilmeier sowie Badminton für Kinder mit Ernst Treib folgen. Claudia Einsiedler übernimmt die 2 – bis 3jährige Mutter- und Kind Gruppe von Manuela Rappold, die 4 – 6jährigen Kinder turnen mit Karin Göster und Claudia Kaypinger. Christian Silber betreut Volleyball, Ballspiele für Kinder und den Mädchenfußball. Die Teamgirls als Tanzgruppe entstehen unter Schüngel und Speer, Frau Einsiedler macht Bowl. Frau Ertl bietet Rückenfit und Pilates an.

1996 standen große Feierlichkeiten auf dem Programm: Die DJK wurde mit ihren 665 Mitgliedern runde „40“. Neben erster und zweiter Mannschaft standen damals im Fußballbereich noch eine Senioren A- und B-Mannschaft sowie zahlreiche Jugendmannschaften im Spielbetrieb. Zahlreiche weitere Sparten komplettierten das sportliche Angebot an die Gemeindebürger aller Altersgruppen. Die DJK ist zu dieser Zeit in Ottenhofen fast überall präsent.

1999 wird die AH-A Meister der Stadtliga.

DIE DJK IM NEUEN JAHRTAUSEND

2001 muss die erste Mannschaft nach sieben Jahren Kreisligazugehörigkeit absteigen. 2001 bis 2002 wird eine weitere Baumaßnahme mit erheblichem Engagement aller Beteiligten realisiert: Bauleiter Bernhard Greckl begleitet den Umbau und den Ausbau des Sportheimes. Dabei werden neue Kabinen, Duschen und Wirtschaftsräume geschaffen. Die Küche und der Clubraum werden erneuert. Es entsteht ein echtes Juwel.

Die AH-B steigt im Jahre 2002 in die höchste Spielklasse auf.

2003 steigt die zweite Mannschaft in die C-Klasse ab. Im folgenden Jahr aber wieder auf. Nach zwei verlorenen Relegationsspielen steht 2006 erneut die C-Klasse auf dem Programm.

2005 erhält Frau Ertl und in Folge die DJK für ihr sportliches Angebot eine hohe Auszeichnung: Das Qualitätssiegel Pluspunkt Gesundheit.

2006: Die DJK wird 50 Jahre alt und zählt stolze 775 Mitglieder.

In der stärksten Vereinssparte rollt der Fußball für die erste Mannschaft in der Kreisklasse und für die Reserve in der C-Klasse. Eine AH-C-Mannschaft ist im Spielbetrieb. Die Vereinsfarben werden zusätzlich von acht Jugendmannschaften vertreten, die sportlich die Zunkunft sind und für reges Leben im Verein sorgen.

Die DJK steht in einer rasanten Zeit unverändert für Werte, die sich über Generationen bewährt haben, und stetige Veränderungen. Unser Verein bietet jungen, alten, aktiven und passiven Mitgliedern ein gemeinsames Dach und ermöglicht ihnen Begegnungen. Nicht zuletzt schlägt unsere DJK unverändert eine Brücke zwischen Sport und Kirche.

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